Stellungnahme zur Schließung der Dünentherme bis Ostern wegen der Energiekostenentwicklung

Die Schließung des Freizeit- & Erlebnisbades Dünentherme mit Saunalandschaft und vielen Bereiche des Gesundheits- und Wellnesszentrums ab Mitte Januar Ostern 2023 „aufgrund deutlich erhöhter Energiekosten“ ist ein schwerer Dämpfer für die Tourismuswirtschaft von SPO, Gäste und Einwohner. Die öffentliche Begründung einer „überraschenden“ Energiekostenentwicklung nach inzwischen fast 12 Monaten Energiekrise ist irritierend. Laut Presseinformationen musste die Gemeinde kurzfristig einen abgelaufenen Gasvertrag ersetzen und statt bisher günstigen 1,4 Ct/kWh nun 12,2 ct/kWh zahlen. Für 2022 wurden Jahreskosten von 300.000 Euro genannt, was bei 1,4 Ct/kWh 21,4 Mio. kWh = 21 GWh Wärmeleistung entsprechen würde, d.h. bei 12,2 Ct/kWh wären das 2,6 Mio. Euro Heizkosten pro Jahr für die Dünentherme. Der Vorgang wirft aus unserer Sicht einigen Fragen auf, mit denen sich die Verantwortlichen in der Tourismuszentrale, Verwaltung und Politik dringend auseinandersetzen sollten:

  • Wenn eine touristische und öffentliche Kernleistung wie das Schwimmbad, Wellness- und Gesundheitszentrum von einer sicheren, bezahlbaren Energieversorgung abhängt, wieso erfolgt dann keine längerfristige Energievertragsplanung mind. 6 Monate vor Vertragsende?
  • Wieso wird man von Mehrkosten durch steigenden Energiepreise überrascht, wenn die Gaskostenentwicklung seit Monaten Thema in ganz Deutschland ist?
  • Wieso erfolgt keine seriöse, unternehmerische Haushalts- und Kostenplanung unter Berücksichtigung der bekannten Risiken der aktuellen Kostenentwicklung?
  • Warum haben die Aufsichtsgremien Bürgermeister und Gemeinderat nicht früher in diese Entwicklung eingegriffen und geeignete Maßnahmen beschlossen?
  • Die Verwaltung öffentlicher Gebäude kann man einem kommunalen Dienstleister, wie Gebäude-Management SH, überlassen, aber trotzdem hat man doch als Auftraggeber eine Aufsichts- und Kontrollfunktion der eingekauften Dienstleistungen.
  • Wie soll man als Bürger bei dieser Planung Vertrauen in zukünftige (Bau-)Kostenplanungen der Gemeinde/TZ und die zuständigen Aufsichtsgremien haben?
  • Wieso gibt es bei dem enormen Energieverbrauch der Dünentherme keine energetische Sanierungsplanung und alternative Energieplanung?
  • Helgoland heizt seine Therme mit einer Mehrwasserwärmepumpe und Solarthermie – warum nicht SPO?
  • Warum gibt es noch keine Energieplanung für eine nachhaltige, klimaschonende und sichere Versorgung von SPO mit Wärme und Strom?
  • Meldorf baut einen großen, unterirdischen Wärmespeicher – warum prüft solche Lösungen keiner für SPO?
  • Wie steht es um die Nutzung der öffentlichen Gebäudedächer für Solarthermie und Photovoltaik? Wäre das nicht ein gutes Bürgerenergieprojekt?
  • Wie sieht generell die Planung und der Beitrag der Gemeinde SPO zur Bewältigung der Energie- und Klimakrise aus?

Als global nachhaltige und den 17 UN-Entwicklungszielen verpflichtete Gemeinde steht St. Peter-Ording hier in der Umsetzungspflicht und kann sich als touristische Vorbildregion profilieren. Es ist Zeit, dass sich in SPO etwas nachhaltig und positiv für Klima und Bürger ändert. Und dazu sollten die Prioritäten beim Einsatz öffentlicher Mittel und Steuergelder neu justiert werden. Wir, die Grünen in SPO, bewerben uns 2023 für den Gemeinderat von St. Peter-Ording um die Zukunft von SPO mitzubestimmen und für eine positive Entwicklung der Gemeinde zu sorgen, bei der die Interessen der Bürger, der Familien und Kinder und der Klimaschutz stärker berücksichtigt werden.

Weitere Pressekommentare:

Energiekrise: Dünen-Therme in Sankt Peter-Ording geschlossen | NDR.de – Nachrichten – Schleswig-Holstein

Dünen-Therme St. Peter-Ording schließt – Gas kostet 333.000 Euro im Januar – Hamburger Abendblatt

Hohe Gaspreise: Dünentherme in St. Peter-Ording geschlossen (merkur.de)

VIDEO | 330.000 Euro Gaskosten im Januar: Dünentherme in St. Peter-Ording musste schließen – SAT.1 REGIONAL (sat1regional.de)